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Die Schule Nordrath
Die Geschichte der Schule Nordrath als Fundament für die Vereinsgründung

Auszug aus der Schulchronik der einklassigen Städtischen Evangelischen Volksschule Neviges – Nordrath:


Der Nordrather Schulbezirk wurde im Jahre 1856 von den Schul­bezirken Windrath und Dönberg abgezweigt. Die Dönberger Schule war schon zweiklassig. Windrath war so überfüllt, dass die zweite Klasse in Aussicht genommen war. Der damalige Präses des Schulvorstandes, Pastor Krab in Langenberg, hielt es aber für zweckmäßig, wegen der schlechten und weiten Wege nach Dönberg und Windrath, eine neue Schule in Nordrath zu bauen. Für diesen Schulneubau setzten sich aus der Gemeinde besonders Daniel Wilms, Joh. Peter Kämper, Peter Schmahl u.a.mit allen Kräften ein. Ihr größter Widersacher war der Gemeinderat von Hardentberg, der mit dem Anbau der zweiten Klasse in Windrath, Kosten sparen wollte.

Nach wiederholten mündlichen und schriftlichen Anträgen an den Landrat von Diest in Elberfeld setzte sich dieser mit Erfolg für den Bau der Schule in Nordrath ein. Alsbald wurde zur Bildung des neuen Schulbezirks und zur Wal des Schulvor­standes geschritten. Ein provisorischer Schulraum und Lehrer­wohnung wurden bis zum Schulneubau im Hause des Maurers Wilhelm Fünkel gemietet. Als erster Lehrer wurde am 1. April 1857 Wilhelm Pabst aus Elberfeld gewählt und bald bestätigt. Am 12.Juni 1857 holte man ihn zu Roß und Wagen von Elberfeld ab. Pastor Krab führte ihn in sein Amt ein. Die ersten Schulvor­steher waren Joh.-Peter Kämper und Daniel Wilms in der Lappenheide. Die Schule wurde von 80 schulpflichtigen Kindern besucht.

Im August desselben Jahres gründete der Lehrer einen eigenen Hausstand, indem er sich mit einer Tochter des Lehrers Schwalvenberg in Neviges verheiratete.

Die Schülerzahl vergrößerte sich, der gemietete Klassenraum erwies sich als zu klein. Da ein geeigneter Bauplatz fehlte, und durch Uneinigkeit über die Art des Neubaues schob sich der Baubeginn hinaus. Im Februar 1862 endlich wurde der Bau nach dem Plan des Königlichen Baumeisters dem Bauunternehmer Selle in Essen in Auftrag gegeben. Bald begannen die Bauarbeiten. Das ca. 3 Morgen große Grundstück hatte die Gemeinde käuflich erworben, teils von Frau W. Bemberg aus Elberfeld, teils vom Zimmermann Peter Eckermann am Kaiser. Die Grundsteinlegung erfolgte am 03.04.1862 in Gegenwart der Schulkinder und eines großen Teils der Gemeinde. Die Weiherede hielt Pastor Krab.

Als im September 1862 das Zimmerwerk aufgerichtet wurdem bereiteten die Jungfrauen der Gemeinde den Arbeitern ein kleines Fest.

Am 24. Februar 1863, noch vor der Einweihung des neuen Schulgebäudes, wurde Lehrer Pabst versetzt. Am 20. April 1863 wurde Lehrer Heinrich Weimann aus Bochum gewählt. Am 6. August fand die Abholung und Einführung des neuen Lehrers statt. Gegen 10 Uhr ging die Fahrt von Neviges über Langenberg mit einer Reihe von Wagen, begleitet von etwa 20 Reitern, nach Nordrath. Die Einführungsfeier fand in der neuen Schule statt.

Im Laufe der ersten 10 Jahre stieg die Schülerzahl von 80 auf 110. Eine zweite Klasse wurde in Aussicht genommen. 1876 waren es aber nur noch 95, 1877 nur noch 85 Kinder, da viele Familien in die Stadt zogen. Der Schulbau kostete über 5.000 Taler. Der Lehrer wurde von den Eltern nach der Anzahl der Kinder besoldet. Der Schulbesuch war in den ersten Jahren sehr unregelmäßig und mangelhaft, bis die Königliche Regierung harte Bestrafung der Säumigen einführte.

An einem Sommermorgen im Jahr 1865 stellte Lehrer Weimann voller Schmerz fest, dass ihm 30 junge Obstbäumchen von frevliger Hand abgeschnitten worden waren. Der Täter konnte nicht zur Rechenschaft gezogen werden.

Das Leben im neuen Schulhaus war für den Lehrer nicht leicht. Die Außenwände der Räume sind ständig feucht. Die Räume so eng und niedrig, dass man sie nicht als Zimmer bezeichnen kann. Im Keller stand das Wasser manchmal wochenlang 2 – 4 Fuß hoch. Es ist unverständlich, dass ein Königlicher Baumeister einen so mangelhaften Bauplan erstellen und verwirklichen lassen konnte.

An Gehalt bekam der Lehrer von den Eltern für jeden Schreibschüler 2 Taler jährlich, für jeden anderen Schüler 1 Taler 18 Silbergroschen. Mit der Regierungszulage kam er auf 325 Taler jährlich.

Die auf dem Schulhof stehende Siegeseiche wurde im Jahre 1871 bei Gelegenheit des Sieges – und Friedensfestes unter Sang und Klang gepflanzt. Im August 1888 war Lehrer Weimann 25 Jahre an der Schule. In einer Feierstunde wurde der Jubilar von der Schulgemeinde geehrt. Als Geschenke wurden ihm ein kostbares Plüschsofa, 3 gestickte Sofakissen, eine schöne lange Tabakspfeife und ein Pfund echter Rollkanaster überreicht.

Im Jahre 1892 stieg die Schülerzahl auf 115 Kinder. Man hoffte nach über zehnjährigem Schichtunterricht auf den Anbau einer zweiten Klasse. 1894 wurde eine zweite Klasse im Hause von Peter Eckermann am Kaiser eingerichtet. Zum Lehrer wurde Herr Karl Lieber bestimmt und eingeführt.

Der Gesundheitszustand des alten Lehrers Weimann verschlechterte sich. Er schied am 1. November 1894 nach 32-jähriger Tätigkeit in Nordrath aus dem Schuldienst. Als Nachfolger wurde Herr Beck aus Barmen am 3. Januar 1895 in sein Amt eingeführt.

Lehrer Lieber wurde am 1. Mai 1899 versetzt. Als Nachfolger wurde Wilhelm Kleftmann eingesetzt, der bis zum 1. April 1900 in Nordrath blieb. Danach trat Lehrer Dröge aus Elberfeld die Stelle an. Sein Schuldienst endete 1904, denn durch den Bau der Schule Ibach wurde die zweite Klasse in Nordrath aufgelöst.

Lehrer Beck verstarb am 8. April 1929 nach 34-jähriger Tätigkeit an der Schule Nordrath. Nachfolger wurde am 16.April 1929 Ernst Breves aus Ronsdorf.

Zum 1. Dezember 1930 wurde Herrn Johann Weien die Lehrerstelle an der Schule Nordrath übertragen. Er hatte diese Stelle bis zum 16. März 1966 inne. Im Kriege wurde er zeitweise von seiner Frau verteten. Nach der Pensionierung zog er mit seiner Frau ins Allgäu.

Im Jahre 1960 war die Schule Nordrath noch renoviert worden. Es wurde ein größerer Flur und ein großer heller Gruppenraum angebaut.

Am 14. März 1966 übernahm der Lehrer Kurt Lawrenz von der Gemeinschaftsgrundschule Neviges – Siepen die Amtsgeschäfte des alleinstehenden Lehrers in Nordrath. Den Handarbeitsunterricht erteilte in den folgenden Jahren Frau Käthe Roggenkamp aus Nordrath. In diese Zeit fiel die Umstellung des Schuljahresbeginns vom Frühjahr auf den Herbst, die damit verbundenen Kurzschuljahre.

Es folgte im Frühjahr 1968 die Volksschulreform, die Trennung von Grund- und Hauptschule vorsieht. Damit war auch die Schließung der Schule Nordrath notwendig geworden. Die Schulpflegschaft bestand im letzten Jahr aus Herrn Artur Mons (Vorsitzender), Frau Irmgard Hennenberg und Herrn Willi Jacob. Durch zwei Elternversammlungen, mehreren Schulpflegschaftssitzungen und Besprechungen mit der Stadtverwaltung wurde erreicht, dass eine einigermaßen zufrieden stellende Lösung des Transportproblems gefunden wurde.

Die Grundschulkinder werden mit einem Schulbus zur Schule Dönberg gefahren, die Hauptschulkinder zur Schule Neviges-Siepen.

Am 26. Juni 19 68 nahmen Eltern, Lehrer und Kinder auf einem Elternabend Abschied von ihrer Schule. Am 29. Juni trafen sich Eltern und Lehrer zu einem letzten gemütlichen Beisammensein.

Neben einigen Interessengemeinschaften, die sich für den Erhalt der Schule Nordrath einsetzten, wurde im April 1969 der Sportverein Nordrath gegründet. Die Schule Nordrath wurde als Mehrzweckraum umfunktioniert und als Sportstätte und Veranstaltungsgebäude genutzt. Mehrtägige Sommerfeste, Karneval- oder Sylvesterparties und Weihnachtsfeiern gehörten in Nordrath zur Selbstverständlichkeit und trugen maßgeblich zur Nordrather Lebensqualität bei.

Mit dem Verkauf des Objektes durch die Stadt Velbert an einen privaten Eigentümer im Jahr 1996 verschlechterten sich die Nutzungsbedingungen für den Verein – sowohl in den Nutzungszeiten, als auch in der Bausubstanz - rapide. Neben zahlreichen Maßregelungen und Veranstaltungsverboten ist mittlerweile auch der Sport- und Spielbetrieb im Mehrzweckraum gestört.

(aus dem Vereinsarchiv - Autor nicht bekannt)



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